Nach der Anonymisierung, die im vorangegangenen Artikel beschrieben wurde, gibt es eine weitere Methode, um den Datenschutz bei Übersetzungen sicherzustellen: die Pseudonymisierung. Während die Anonymisierung darauf abzielt, sensible Daten vollständig zu entfernen, bietet die Pseudonymisierung eine alternative Technik, bei der Daten so verändert werden, dass sie nicht mehr direkt einer Person zugeordnet werden können, ohne zusätzliche Informationen zu verwenden.
Was ist Pseudonymisierung?
Bei der Pseudonymisierung werden personenbezogene Daten durch fiktive oder neutralisierte Informationen ersetzt. Die ursprünglichen Daten bleiben zwar vorhanden, sind jedoch nur über separate Datensätze zugänglich, die nicht in die Übersetzungsdateien integriert werden. So wird die Identität der betroffenen Person geschützt, während der Text weiterhin in seinem Kontext vollständig erhalten bleibt.
Beispiel: Statt den Namen „Max Mustermann“ zu anonymisieren, wird er durch ein Pseudonym wie „Person A“ ersetzt. Die Zuordnung, wer sich hinter „Person A“ verbirgt, wird in einem separaten Dokument aufbewahrt, das nur von autorisierten Personen eingesehen werden kann.
Vorteile der Pseudonymisierung
– Vertraulichkeit bei Wahrung des Kontextes: Im Gegensatz zur Anonymisierung, bei der alle personenbezogenen Daten entfernt werden, erlaubt die Pseudonymisierung, dass der Textzusammenhang erhalten bleibt. Das kann besonders bei juristischen oder technischen Übersetzungen hilfreich sein, bei denen die Identität eines Individuums für das Verständnis wichtig sein könnte.
– Erhöhter Schutz: Selbst wenn während des Übersetzungsprozesses ein Datenleck auftritt, bleiben die sensiblen Daten geschützt, da ohne die zugehörigen Referenzinformationen keine Rückschlüsse auf die Identität gezogen werden können.
– Konformität mit der DSGVO: Die Pseudonymisierung wird in der DSGVO explizit als Methode erwähnt, um den Schutz personenbezogener Daten zu verbessern, während gleichzeitig die Datenverarbeitung weiterhin ermöglicht wird.
Wie funktioniert die Pseudonymisierung bei Übersetzungen?
- Ersatz von personenbezogenen Daten: Vor Beginn des Übersetzungsprozesses werden alle identifizierbaren Informationen durch Pseudonyme ersetzt.
- Sichere Aufbewahrung der Originaldaten: Die Zuordnung der Pseudonyme zu den tatsächlichen Daten erfolgt in einer separaten, gesicherten Datei, die nicht an den Übersetzungsdienstleister übermittelt wird.
- Zugriffsbeschränkungen: Nur autorisierte Personen haben Zugang zu den Originaldaten, wodurch sichergestellt wird, dass die sensiblen Informationen nicht in unbefugte Hände gelangen.
Wann ist Pseudonymisierung sinnvoll?
Die Pseudonymisierung eignet sich insbesondere dann, wenn Kontextinformationen für die Übersetzung erhalten bleiben müssen, z. B. bei rechtlichen Dokumenten oder klinischen Studien, bei denen es wichtig ist, eine Person oder einen Prozess eindeutig zu erkennen, ohne die Identität direkt preiszugeben. Gleichzeitig bietet die Methode zusätzlichen Datenschutz, da sie sicherstellt, dass sensible Informationen nicht ohne weiteres identifizierbar sind.
Pseudonymisierung vs. Anonymisierung
Während die Anonymisierung alle personenbezogenen Daten dauerhaft und unwiderruflich entfernt, behält die Pseudonymisierung den Bezug zu den Originaldaten bei – allerdings getrennt und geschützt. Beide Methoden haben ihren Platz, je nach den Anforderungen des Projekts und der Sensibilität der Daten.
Fazit
Die Pseudonymisierung von Texten stellt eine effektive Ergänzung zur Anonymisierung dar und bietet zusätzliche Flexibilität, wenn es darum geht, den Datenschutz in Übersetzungsprojekten sicherzustellen. Sie ermöglicht es, den Kontext und die Verständlichkeit komplexer Dokumente zu wahren und gleichzeitig die sensiblen Informationen der betroffenen Personen zu schützen. Gemeinsam mit der Anonymisierung bietet die Pseudonymisierung ein doppeltes Sicherheitsnetz für den Schutz Ihrer Daten während des Übersetzungsprozesses.
Global Mundi sorgt mit höchsten Sicherheitsstandards dafür, dass sowohl Anonymisierung als auch Pseudonymisierung effizient und korrekt durchgeführt werden – immer mit dem Ziel, Ihre sensiblen Informationen bestmöglich zu schützen.
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